Was eine Stadt planen und die Botschaft der Seele verstehen gemeinsam haben

Was macht eine Stadtplanerin?

Zuerst einmal versucht sie, Stadt zu verstehen. Stadt besteht aus vielen Ebenen. Menschen, Geschichte, Natur, bebaute Orte. Es gibt gebaute Räume, Straßen, Plätze, die eine Hülle sind, für das, was wir öffentliches Leben nennen. Für Begegnung, Kommunikation.

Dazwischen gibt es die Häuser. Private Rückzugsräume. Räume für Handel, Kultur, Musik, Dienstleistungen aller Art. Häuser für Kinder, Schulen, Kindergärten. Häuser für ältere Menschen. Behinderte. Hier schicke Wohnviertel, da Plattenbauten. Hier historische Altstadt, da Randbezirke. Dazwischen, damit, darunter, darin spielt sich das Leben ab. Heute nennt man das „Milieus“.

Die Menschen sind es, die Stadt gestalten. Die wohnen wollen. Die handeln wollen. Die ihre Religion, Kultur leben, harmonisch miteinander oder im Streit, früher in Zünften organisiert. Heute in Demokratie. Schon im Mittelalter und früher. Die sich zu Handelsverbünden zusammengeschlossen haben, eine Stadtmauer um sich gebaut, um sich zu schützen. Zu verteidigen. Eine eigene Identität bildeten.

Heute ist Stadt weiter. Schneller. Höher. An Stadt kann man ablesen, wie die Gesellschaft funktioniert. Wo sie hinsteuert.

Stadt zu planen ist nahezu unmöglich. Stadtplanung ist ein Versuch, Nutzungsansprüche an den Raum sinnvoll zu sortieren, indem Prozesse organisiert werden.

Dabei baut Stadt auf ihrer Geschichte auf, ist eingebunden in politische Strömungen. Naturschutz, Klimaschutz, Energiewende, alles will bedacht sein. Ja, ich organisiere gerne. Ja, ich analysiere gerne. Ja, ich habe gern alles im Blick, die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft.

Stadtplanung ist eine Aufgabe, die Visionen für die Zukunft schafft, basierend auf Respekt vor der Vergangenheit und in genauer Kenntnis der Kraft, der Ressourcen, dem Raum, dem Geld, der Zeit die zur Verfügung stehen in der Gegenwart.

Ein Stadtplaner oder eine Stadtplanerin hält die Fäden in der Hand. Sie behält den Überblick. Letztlich hat sie von vielem eine Ahnung, und weiß, wen sie fragen muss, um aus der Ahnung Gewissheit zu machen.

 

Auch hier ist es ein Sowohl-als-auch. Keine Glorifizierung der Vergangenheit, keine einseitige Fokussierung auf eine goldene Zukunft, kein Verharren in den Problemen der Gegenwart.

Es ist der Weitblick. Die Kühnheit, Wahrheiten auszusprechen. Auch unbequeme. Der Versuch, es jedem recht zu machen, zwischen allen Stühlen zu sitzen. Und sich dabei nicht zerreiben zu lassen.

 

Eine Stadtplanerin ist in gewisser Weise eine Brückenbauerin. Jemand der alle Meinungen versteht und vermitteln kann. Zumindest erklären.

Jemand, der Geduld braucht. Das hatte ich in meinem Leben am meisten zu üben.

 

Hier stehe ich. Aufrecht, mit dem Gesicht zum Wind.

Bereit zu führen und bereit, meine Wahrheit zu sprechen.

Bereit, zu helfen, wenn ich gebraucht werde. Ich komme, wenn ich gerufen werde. Ich bin da, so wie ich bin. Weil ich gelernt habe, Herausforderungen anzunehmen. Mich anzunehmen. In meine Kraft zu kommen. In meine Selbstliebe. Langsam, Schritt für Schritt habe ich den Weg aus dem Tunnel ins Licht zurückgefunden, um auch anderen zu zeigen, dass es geht. Egal, wie tief der Canyon, egal wie dunkel der Tunnel, egal wie schier aussichtslos der Weg zu sein scheint.

Ich kann Licht ins Dunkel bringen. Stützen, aufrichten, begleiten.

In der Tiefe des Lebens bin ich da, bereit mich neben dich zu legen, wenn du am Boden liegst. Dir aufzuhelfen, wenn du dich aufrichten möchtest, und es noch nicht alleine schaffst.

Liebe leben. Im Glauben, in der Hoffnung, im Vertrauen und in der Liebe auf ein Leben danach, wie es auch ein Leben davor gab. Die Hoffnung auf eine Zukunft weist den Weg in und durch das Jetzt.

 

Was sollen die ganzen schlauen Sprüche? Ich habe sie selbst gehasst. Dieses „Es wird schon“. Oder „Kopf hoch“. Oder „Komm aus der Opferrolle.“

Hat jemand das Schicksal gewählt? Die Lieblosigkeit? Ich kenne niemanden. Es passiert einfach.

Hat jemand HIER geschrieben, als es galt, Unfälle anzuziehen, Schläge, Vergewaltigung, Erpressung. Hat jemand gesagt: bitte mobbt mich, ich bin gut geeignet dafür? Nein. Hat jemand gewählt, dass sein Kind stirbt? Schwer erkrankt? Wohl kaum. Es passiert einfach.

Und dann, dann braucht es jemanden, der da ist. Der keine schlauen Sprüche klopft. Der nichts besserweiß. Jemand, der bereit ist, ein paar Schritte des Wegs mitzugehen. Der einfach versteht, manchmal wortlos. Sprachlos. Und doch die Sprache der Seele versteht.

 

Wer bin ich, dass ich jetzt hier stehe, vor euch, bereit diese Worte zu sprechen/ zu schreiben?

 

Ich bin Mutter von 4 wundervollen Kindern, mitten im Leben stehende Stadtplanerin, und Coach, Vielleicht ein Wegweiser. Bereit, meinen Seelenweg anzutreten. Zu gehen, wohin mein Herz mich zieht.

 

Als junge Frau hatte ich viele Visionen. Ich war hungrig auf das Leben, wissbegierig, voller Tatendrang und Lust auf das Leben. Ich habe studiert, erst Landschaftsarchitektur, dann Europäische Urbanistik und zum Schluss auch noch Architektur. Ich wollte es wissen. Alles wissen. Alles verstehen.

 

Noch immer will ich alles wissen. Alles verstehen. Auch wenn ich begreifen musste, nicht immer alles unter Kontrolle zu haben. Es war mein größter Antrieb zu steuern. Mein Leben zu steuern. Die Fäden in der Hand zu halten. Selbstbestimmt, frei und mutig voranzuschreiten. Dann habe ich 4 Kinder bekommen, zwei im Studium und zwei danach. Direkt in meiner Diplomzeit ist mein Vater gestorben. Da habe ich das erste Mal gelernt zu funktionieren. Mühsam musste ich es mir wieder abtrainieren, um zu mir zu finden.

Nach dem Studium habe ich verschiedenes ausprobiert. Selbstständig sein, mit meinem Partner ein Architekturbüro gründen, bei einem Sanierungsträger arbeiten, an der Hochschule lehren. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, das Lehren, wie auch das Arbeiten. Daneben gab es immer die Kinder, die Familie. Das Herz war zerrissen. Sicher kennt das jede Frau.

Und dann, mitten im Aufbruch. Mitten im Beginn der Selbständigkeit, mit 3 kleinen Kindern und parallel zur Arbeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin ist unser damals 5-jähriger Sohn ertrunken.

Das hat uns umgeworfen. Zerrieben. Gebeutelt.

Ich weiß, was Schmerz ist. Ich habe gefühlt, geweint, geglaubt und gehofft. Und so unwahrscheinlich es auch war, unser Sohn hat überlebt. Er konnte wiederbelebt werden, hat den ersten Atemzug nach 12 Stunden an der Herz-Lungen-Maschine getan.

Mittlerweile sind 10 Jahre vergangen. 10 schwere Lehrjahre.

Was musste ich lernen?

Über meine Grenzen gehen. Herausforderungen annehmen. Glauben zu haben, der so fest steht, wie ein Felsen. Mutig mit Anwälten kämpfen, mit Kassen, Ämtern. Für unser Recht und das Leben unseres Kindes.

Er durfte in den normalen Kindergarten zurückkommen. In eine normale Grundschule gehen, nein, fahren. Gefahren werden. Mit offenen Herzen der Direktorin, der Lehrerin und der Kinder. Mit einer Seele von Kinderkrankenschwester immer an der Seite unseres Sohnes.

Wir waren die ersten, die das persönliche Budget in Eigenverantwortung verwalten und davon eigenes Personal anstellen durften. In Mecklenburg-Vorpommern. Wo es doch heißt, hier laufen alle Uhren 50 Jahre langsamer als im Rest Deutschlands.

 

Ja, ich bin Stadtplanerin. Vielleicht hat uns das geholfen. Wir Eltern konnten beide analytisch denken. In heißen Phasen können wir gut einen kühlen Kopf behalten. Wir können immer dann, wenn es drauf ankommt, ein richtig gutes Team sein.

Dabei leben wir mittlerweile getrennt. Aber auch das gehörte zu meinen Lernaufgaben: merken, wann es lohnt zu kämpfen, und gehen, wenn es Zeit ist. Zu mir zurückfinden. Aus dem Rad aussteigen. Nicht mehr funktionieren müssen. Und stattdessen wieder fühlen lernen.

 

Das ist es auch, was ich weitergeben möchte. Das, was ich weitergeben kann:

Es darf nicht aufhören beim Funktionieren. Nach der Phase des Rotierens, darf – ja muss es einen Punkt des Innehaltens geben. Die Seele muss nachkommen können. Die Seele möchte wieder gehört werden. Das Gefühl muss integriert werden. Alles was war, darf aufgearbeitet, integriert werden.

Alles darf sein.

Alles.

 

Ich habe erst wieder zu meiner Selbstliebe, zu meinem wahren Sein gefunden, als ich ehrlich zu mir war. Ehrlich zu meiner Familie. Als ich angefangen habe, zu mir und meinen Gefühlen zu stehen.

 

Ich habe sie hinterfragt, die schlauen Sprüche. Ich habe hinterfragt, ob Liebe und Angst wirklich Gegensätze sind. Oder sein müssen. Oder ob es dienlich ist, die Angst auszusperren.

Für mich war es notwendig, meine Angst in den Arm zu nehmen. Mich in den Arm zu nehmen. Mit allem, was endlich gefühlt werden wollte.

Aller verdrängter Hoffnungslosigkeit. Allen weggeschobenen Ängsten und Zweifeln. Aller unausgelebter Wut. Aller verdeckter Aggression. Allem Unverständnis.

Erst dann konnte ich aufatmen. Aufstehen. Wieder SEIN.

 

Das Gute ist, dass ich beides bin

Analytisch und mitfühlend,

logisch denkend und verstehend.

 

Vielleicht würde man sagen, ich vereine in mir männliche und weibliche Eigenschaften. Aber ja, jeder hat beide Anteile in sich. Als Ressourcen, um dann, wenn nötig zu funktionieren, zu geben, zu organisieren, zu kämpfen. Und dann, wenn es dran ist, zu fühlen, sich hin-zu-geben. Zu empfangen. Energie durch mich, durch sich fließen zu lassen. Zu heilen.

 

Aus all dem ist die „Dolmetscherin der Seele“ geboren. 

 

Ich möchte Menschen begleiten, ihnen Hoffnung geben, Kraft spenden und Stütze sein – in die Aufrichtung zu kommen. Selbstwirksamkeit und Selbstliebe lernen und lehren.

Blog Dolmetscherin der Seele Stadtplanung

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